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Hören wir...

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Nimms persönlich

Hl. Benedikt
Fenster in der Zisterzienserinnenabtei Mariastern

Hören wir mit aufmerksamem Ohr,
was die Stimme Gottes, jeden Tag uns mahnend, zuruft:
"Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht!"

RB Prolog 9b+10

Nun sind wir also wieder beim Hören. Dieses eine kleine Wort, mit dem die Benediktusregel beginnt. Im Zusammenhang, wo nun unsere Verse im Prolog stehen, hieß es gerade noch (siehe letzter Impuls): öffnen wir unsere Augen dem göttlichen Licht - also: schauen wir! Nun heißt es: Hört! Es ist auffällig, wie hier unsere Sinne angesprochen werden. Ich finde das sehr menschlich, weil wir doch unsere Sinne so Tag täglich brauchen. Und gerade da finde ich es doppelt menschlich, weil es visuelle und auditive Menschentypen gibt. Benedikt spricht unsere verschiedene Sinne an, und damit auch uns verschiedene Menschentypen. 

Nun geschieht das Schauen Gottes oder das Hören Gottes leider selten mit unseren Augen und Ohren. Es ist viel mehr unser Innerstes angesprochen, wenn man so will: die Augen und Ohren des Herzens, auf die ja auch schon Antoine de Saint-Exupéry aufmerksam gemacht hat. 

Wie geht das nun: auf Gottes Stimme hören, wenn schon nicht mit unseren leiblichen Ohren? Es wäre unangemessen dem Geheimnis Gottes gegenüber, hier ein paar Erkärungen zu servieren. Natürlich: die Liturgie, das Lesen der Heiligen Schrift, die Geistliche Begleitung, das eigene Gewissen, die Mitmenschen, usw... überall da können wir der Stimme Gottes begegnen. Und zugleich kann man nie festlegend sagen: das ist nun Gottes Stimme, sein Ruf, sein Wort. Gewiss erlebt man das zuweilen individuell. Wir können uns lediglich darum bemühen, zu hören. Uns innerlich zu öffnen und zu bereiten. 

Es klingt eindringlich: "...mit aufmerksamem Ohr,... mahnend..." Und zugleich können wir nichts anderes tun, als uns öffnen, bereiten, hinhorchen, - wir können dabei nicht Gottes Stimme erzwingen, nicht herbeiholen. Wir können nur warten, ob er uns damit beschenkt. Und das genügt. Das wir ausgestreckt bleiben auf ihn hin, mit weichem, empfänglichem, sensiblem Herzen. 

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Dienstag, 28. Oktober 2025