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Denn immer müssen wir ...

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Nimms persönlich

Hl. Benedikt
Fenster in der Zisterzienserinnenabtei Mariastern

Denn immer müssen wir ihm mit den Gaben, die er in uns legt, so gehorchen, dass er nie als erzürnter Vater uns, seine Söhne und Töchter, enterbt ... weil wir ihm in die Herrlichkeit nicht folgen wollten.

RB Prolog 6+7

Der Gehorsam spielt in unserem christlichen Glauben eine große Rolle. Es geht um den Gehorsam nach dem Willen Gottes. Wir Ordensleute legen sogar ein Gehorsamsgelübde ab. Dabei ist das mit dem Gehorsam eine gar nicht so einfache Sache. Viel Missbrauch ist damit auch geschehen in den Jahrhunderten der Kirchengeschichte. 

Viele Bücher, viele Predigten, viele Aufsätze und Abhandlungen sind zu diesem Thema geschrieben worden. Vieles davon ist empfehlenswert und bedenkenswert. 

Auch die Regel des Hl. Benedikt widmet ein Kapitel dem Gehorsam. Aber noch ehe im 5. Kapitel der klösterliche Gehorsam betrachtet wird, finden wir schon im Prolog eine kleine, feine Stelle, wo wir das erste Mal in der Regel mit diesem Thema konfrontiert werden: Denn immer müssen wir ihm mit den Gaben, die er in uns legt, so gehorchen, dass... Mich beeindruckt dieser Satz Benedikts, der im fünften Jahrhundert gelebt hat! Es geht nämlich um den Gehorsam den Gaben gegenüber, die in uns angelegt sind. Unsere Talente und Fähigkeiten, das was uns ausmacht, das was mich zu mich macht. Es gibt also einen Gehorsam meiner eigenen Person gegenüber, da ich von Gott geschaffen bin mit meinen Fähigkeiten, meinen Talenten, meinen Stärken, meinen Schwächen und meinen Grenzen. Einen Gehorsam, immer mehr ich selber zu werden, der Person entgegen zu reifen, die ich sein kann. 

Was für ein Gehorsam! Selten wo habe ich in der Weise ein Verständnis über den Gehorsam gefunden, wie Benedikt ihn hier ausdrückt. Und das im 5. Jahrhundert. Dem gemäß zu leben, und damit mir selber derart zu trauen, weil Gott es mir zutraut, das ist nun gefragt. Weil Gott uns so angelegt hat.

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Mittwoch, 29. Oktober 2025